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Warum nun die Initiative zur Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges im Internet ?

Wir haben uns entschlossen eine Seite im Internet zu präsentieren.

Informieren möchten wir laufend vom Stand der Unterschriftensammlung zur Aufhebung des KPD-Verbots von 1956.



Diese Forderung ist uns wichtig, weil zwar in vielen Gesprächen anerkannt wird, dass dieses Verbotsurteil eine Willkürmassnahme im Kalten Krieg war. Die Rechtmäßigkeit des Verbotsprozess wird von Vielen in Frage gestellt und der Prozessverlauf zeigt ebenfalls: Hier war der Antikommunismus Leitgedanke und nicht die wirkliche Tätigkeit der KPD.

Nach dem Verbotsprozess wurden zahlreiche Kommunisten in Gesinnungsurteilen mit Gefängnishaft belegt. Ebenso erging besonders jungen Menschen nach dem Verbot der FDJ in der Bundesrepublik.

Die Palette der Verurteilungen und Verfolgungsmaßnahmen war breit gefächert.

Mit unserer Unterschriftensammlung wollen wir auch nach den Neuwahlen zum Bundestag auf diese Probleme aufmerksam machen. Das Unrecht darf nicht vergessen werden, zumal es viele Verfolgte aus der faschistischen Zeit erneut bestraft und oft saßen die Naziverfolgten ehemaligen Nazistaatsanwälten gegenüber.

Weiter wollen wir auf unserer Homepage durch Zeitzeugenberichte und Dokumente aus unserem Archiv deutlich machen, was in der Zeit des Kalten Krieges im Westen Deutschlands ablief.

Ebenso wollen wir berichten, was die Initiative der Opfer der Berufsverbote zum Ausdruck bringt und wir unterstützen die Initiative der VVN-BdA in Nordrhein-Westfalen „Kinder des Widerstandes“. Selbstverständlich wollen wir auch dokumentieren wie sich DDR-Bürger gegen ihre Verurteilungen gewehrt haben. Man wirft ihnen immer wieder „Regimenähe“ vor. Was ist eigentlich mit den Ministerpräsidenten aus den Bundesländern, die vor ihrer Wahl den Staatsratsvorsitzenden der DDR besuchten ? Durch die Bank waren sie da aktiv und Kanzler und Minister der BRD fuhren nach Berlin und Moskau, um sich anzubiedern.

Diese ganzen Hintergründe stehen auf unserer Agenda oder besser unserem Themenplan. Darum also diese Internet-Seite. 

Wann gründeten wir uns?

1988 trafen sich aus allen Bundesländern Betroffene au der Zeit der Verfolgung während des Kalten Krieges. Wir bildeten einen Initiativausschuss der unsere Rehabilitierung forderte. Wir machten mit einer großen Versammlung in Lüneburg vor dem Landgericht aufmerksam, veranstalteten in der Stadt einen Infostand und gingen vor das Landgericht in Lüneburg. In Lüneburg und Dortmund zeichneten sich die politischen Kammern durch ihre Schärfe aus mit denen sie gegen Kommunisten und ihre vermeintlichen Anhänger vorgingen. Das Lüneburger Landgericht war zudem ein Hort für Nazijuristen.

Wir demonstrierten aber auch in Essen, wo das erste Todesopfer im Kalten Krieg Philipp Müller von der Polizei erschossen wurde. Ebenso traten wir in Düsseldorf auf, wo wir vor dem Landgericht demonstrieren. Auf zwei Tourneen mit der Schauspielerin Hanne Hiob und ihrem Stück: Die unwürdigen Opfer, die von Hamburg bis München und von Frankfurt bis Cottbus gingen, stellten Betroffene ihr Verfolgungs-Schicksale vor.

Leider haben wir schon viele Mitkämpfer verloren, wir wollen jedoch in ihrem Sinne die Arbeit fortsetzen. Bundestag und Landtage setzen auf eine biologische Lösung für ihre Versäumnisse. Es gilt jedoch : Nichts soll vergessen sein!